KVP Bioökonomie Namibia

Eine Kammer- und Verbandspartnerschaft zwischen dem Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE) und der Namibia Biomass Industry Group (N-BiG)

Sich für den eigenen Verband und dessen Mitglieder einsetzen und gleichzeitig einen Bioenergieverband in Afrika stärken, das ist das Ziel der Kammer- und Verbandspartnerschaft, die vom BBE initiiert wurde und von 2023 bis 2025 umgesetzt wird. Als Bioenergieverband ist N-BiG ein Unikum im südlichen Afrika: Die Namibia-Biomass Industry Group (N-BiG, Namibia Biomass industry Group (N-BiG) – NBIG) wurde 2015 als gemeinnütziger Interessensverband der Biomasse-Industrie in Namibia mit der Vision gegründet, die Zukunft der Bioökonomie in Namibia und besonders der Bioenergie und biobasierten Produkten zu gestalten. N-BiG ist bestrebt, eine der am weitesten verbreiteten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen in Namibia anzugehen, nämlich die zunehmende Verbuschung des Ökosystems der Buschsavanne. Das Eindringen bzw. die Verdichtung von aggressiven, unerwünschten Gehölzen führt zu einem Ungleichgewicht des Verhältnisses zwischen Gras und Busch. Die extreme Verbuschung führt zu einer verminderten Bodenfruchtbarkeit und zu Bodendegradation, zum Verlust der biologischen Vielfalt und zur Gefährdung vom Ökosystem und trägt dadurch bei zu einem erheblichen Rückgang der Viehweidekapazität (die Tragfähigkeit ist zwischen 40% und 90 % gesunken). Es kommt zu einem Rückgang des Tourismus, zu einer Abnahme der Grundwasserverfügbarkeit und schließlich zu hohen ökonomischen und sozialen Kosten und zu einer unsicheren Ernährungslage mit einer damit verbundenen Zunahme der Armut. Das Phänomen der Verbuschung der Buschsavannen ist in sehr vielen ariden / semi-ariden Ländern weltweit zu beobachten. In Namibia hat es inzwischen 50% der Fläche des Landes erfasst (ca. 450.000 km²). Die Verbuschung nimmt jährlich um etwa 3 % zu und dadurch können jährlich zusätzliche 13.500 km² nur noch teilweise oder gar nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden.

Um dieser ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderung zu begegnen, vertritt N-BiG ein breites Spektrum von Mitgliedern aus dem privaten Sektor (Farmer, Unternehmen aus dem Bereich der Ernte und der Verarbeitung von Buschbiomasse, Händler) sowie aus Hochschul- und Forschungseinrichtungen im gesamten namibischen Buschbiomasse-Sektor. N-BiG ist eine Plattform für Biomasse, die Informationen über Initiativen, Fördermöglichkeiten und die Entwicklung der Biomasseindustrie sammelt, aufbereitet und ihren ca. 140 Mitgliedern und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt und ihre Mitglieder mit geeigneten Ansprechpartnern in Kontakt bringt oder gemeinsam mit ihnen maßgeschneiderte Lösungen findet. N-BiG treibt Innovation und Technologieentwicklung voran und bietet technisches Fachwissen zu Biomasse-Wertschöpfungsketten. Zu den Aufgaben des Verbandes gehört es auch, die Umsetzung von Buschkontrolle und Biomassenutzung zu unterstützen und die Diversifizierung der Industrie zu fördern. Durch seine Beratungsabteilung unterstützt N-BiG die Entwicklung von Kapazitäten durch die Bereitstellung von Schulungs- und Mentorenprogrammen zur nachhaltigen Buschkontrolle und Biomassenutzung. Weiterhin erkundet N-BiG Marktchancen für Produkte aus der Buschbiomasse und unterstützt seine Mitglieder bei der Erschließung neuer und der Ausweitung bestehender Märkte, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, und erleichtert die Kommerzialisierung und Marktentwicklung für biobasierte Produkte wie Hackschnitzel, Biokohle, Aktivkohle, Holzwerkstoffe, Holz-Kunststoff-Verbundstoffe (WPC), Futtermittel für Dürrezeiten und mehr. Der Verband ist bestrebt international anerkannte Nachhhaltigkeitszertifizierungen im Land zu etablieren und möchte eine treibende Kraft zur Stärkung der Bioökonomie in Namibia werden. Dabei ist er auf dem Weg zur zentralen Anlaufstelle für Fragen, um die Verbuschung und Buschkontrolle zu werden.

Diese Ziele kann N-BiG nur erreichen, wenn N-BiG als Verband und seine Mitglieder vermehrte internationale Geschäftsbeziehungen aufnehmen, N-BiG seinen Mitgliedern neue Absatzmärkte für vorhandene oder auch neu zu entwickelnde Produkte aus der Buschbiomasse eröffnet – und vor allem sind die Ziele nur erreichbar, wenn N-BiG sich finanziell und institutionell unabhängig, stabil und nachhaltig aufstellt. Dazu soll das Engagement vom BBE im Rahmen dieser Kammer- und Verbandspartnerschaft beitragen. Finanziert wird die Partnerschaft durch Mittel in Höhe von gut EUR 800.000 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die von der gemeinnützigen Entwicklungsorganisation sequa verwaltet und dem BBE zur Verfügung gestellt werden. So ist die Kammer- und Verbandspartnerschaft zwischen BBE und N-BiG eine gute Möglichkeit für den BBE, sein Geschäftsportfolio zu erweitern, seine eigenen Erfahrungen des Verbandsaufbaus und der Verbandsarbeit zu nutzen, um andere Verbände in Afrika zu unterstützen und gleichzeitig für die BBE-Verbandsmitglieder Geschäftsbeziehungen mit Firmen in Namibia aufzubauen und zu nutzen.

Ansprechpartner:

Malte Trumpa
030 - 275 81 79-20
gehzcn@ovbraretvr.qr

 


Unser Partner in Namibia:


Idealer Bewuchs des Ökosystems Buschsavanne


Verbuschtes Weideland ohne Grasbewuchs


Ernte der Büsche

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MAARStraße 84
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